Die Stadt Bochum verfolgt das Ziel, sich 2030 als Stadt für alle Verkehrsarten zu präsentieren.
Dieses Ziel verknüpft sich eng mit einer Förderung und Stärkung des Umweltverbundes (Bus, Bahn, Rad- und Fußverkehr) bei gleichzeitiger Reduktion des Autoverkehrs. Aus diesem Grund hat der Rat der Stadt Bochum am 6. Juni 2019 das Leitbild Mobilität 2030 mit dem Titel „Umweltbewusst mobil in Bochum - zuverlässig, bezahlbar und vernetzt“ beschlossen. Im Rahmen der Bochum Strategie werden außerdem die beiden Kernaktivitäten „BOvelo - Leitprojekte Radverkehr“ und „Vorfahrt ÖPNV – Leitprojekte öffentlicher Nahverkehr“ bearbeitet. Verstärkt wurde diese Ausrichtung durch den Ratsantrag „Radverkehr in Bochum“ vom 1. April 2022 sowie der am 14. Dezember 2023 beschlossenen Nachhaltigkeitsstrategie Bochum zur Erreichung der Klimaneutralität.
Eine Auswahl an Maßnahmen zur Erfüllung dieser Ziele sind
- der Umbau der City-Radialen, zum Beispiel Hattinger Straße, Castroper Straße, Königsallee und Alleestraße, mit einer Neuaufteilung des Straßenquerschnitts,
- die umfangreiche Umstrukturierung der Straßenbahn- und Buslinien im „Netz 2020“,
- das Gesamtkonzept Ruhender Verkehr im erweiterten Innenstadtbereich, das in mehreren Stufen umgesetzt wurde und wird,
- weitere Verbesserungen in der Innenstadt wie die weitgehende Herausnahme des motorisierten Verkehrs aus dem Bereich Hans-Böckler-Straße/Willy-Brandt-Platz und die Einrichtung eines Fahrradkreuzes, auch mit zusätzlichen Abstellanlagen,
- das Angebot von „geteilter Mobilität“ in Form des Fahrradleihsystems metropolradruhr und Carsharings, zukünftig häufiger verknüpft an Mobilstationen,
- die Stellplatzsatzung, mit der Fahrradabstellplätze und andere alternative Mobilitätsangebote eine höhere Bedeutung erfahren und
- der Ausbau der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Straßenraum auf Basis des Elektromobilitätskonzeptes und der dazugehörigen Sondernutzungsrichtlinie.
Das Mobilitätskonzept der Stadt Bochum bündelt seit 2015 die für viele Teilbereiche bereits vorliegenden Pläne und Konzepte und stellt sie systematisch dar. Es wurden dazu neun thematische Bereiche gebildet, wobei auf die klassische Gliederung nach Verkehrsarten verzichtet wurde. Aus diesem Grund sind die Übergänge zwischen den einzelnen Themen fließend und einzelne Konzepte könnten teilweise auch mehreren Themen zugeordnet werden.
Die verschiedenen Bausteine greifen ineinander und benötigen sowohl zum Teil komplexe Planungsvorläufe als auch grundlegende Veränderungen des menschlichen Verhaltens, so dass Beharrlichkeit und Geduld erforderlich sind.
Zu jedem Konzept beziehungsweise Plan gehört ein Steckbrief, so dass die wesentlichen Inhalte und Eckdaten schnell überblickt werden können. Im Rahmen dieser Bestandsanalyse wurde auch der aktuelle Bearbeitungsstand erfasst und sowohl in der Gliederungsübersicht als auch in den Steckbriefen farblich dargestellt. Es wird dadurch außerdem deutlich, welche Bausteine gänzlich neu zu bearbeiten sind oder an welcher Stelle der größte Fortschreibungsbedarf besteht.
Um eine flexible, sukzessive Fortschreibung zu ermöglichen, wurde für das Mobilitätskonzept die Form einer „Loseblattsammlung“ gewählt und diese 2024 auf eine ausschließlich digitale Version umgestellt.
Das Mobilitätskonzept wird auch zukünftig nicht in seiner Gesamtheit durch die politischen Gremien beschlossen. Stattdessen werden weitere Bausteine nach separaten Beschlüssen aufgenommen.