Kormorane muten an wie Tiere aus einer anderen Welt: Die großen Vögel sind sofort an ihrem typischen Erscheinungsbild zu erkennen: Schwarzes Gefieder, fast gänsegroß, tief im Wasser liegend, geradliniger Flug mit einer Flügelspannweite von 1,5 Metern und gesellig lebend. Auch am Ümminger See sind diese hier heimischen Tiere häufig zu Gast.
Ein "alter" Lateiner
Bereits die Namensgebung des Kormorans ist interessant: Die Römer kannten ihn als Meeresvogel und nannten ihn corvus marinus = Rabe des Meeres. Wir haben den Namen abgewandelt ins Deutsche übernommen. Der wissenschaftliche Name Phalacrocorax carbo enthält ebenfalls den Raben, diesmal den kohlefarbenen (carbo). Dabei ist der Kormoran mit dem Raben nur weitläufig verwandt, eher mit dem Tölpel, einem Hochseevogel.
Ein Meeresvogel im Ruhrgebiet
Der "Meeresrabe" ist mittlerweile auch im Binnenland zu Hause, ähnlich wie verschiedene Möwenarten. Am Ümminger See sehen wir sie - meist in Gruppen - auf Ästen oder Pfählen sitzend. Die Tiere sind hervorragende Taucher und gehen einzeln oder in Gruppen (Gesellschaftsjagd) auf Fischfang. Die Ernährung des Kormorans von Fischen brachte ihm einen schlechten Ruf bei uns Menschen ein. Dieser ist nicht ganz unbegründet: Kormorane sind erfolgreiche und geschickte Jäger, die zudem - anders als etwa Graureiher - auch größere, laichfähige Fische erbeuten. Eine tief greifende Schädigung des Fischbestandes ist jedoch durch ihre Futtersuche nicht zu erwarten.