Die Abkürzung PIK steht für „produktionsintegrierte Kompensation“. Dahinter verbirgt sich eine ökologische Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist zum Beispiel verboten, eine Düngung darf nur bedingt erfolgen. Zusätzlich werden Strukturmaßnahmen, wie Blühstreifen oder Brachflächen auf den Ackerflächen angelegt. Die Bewirtschaftungsweisen werden insgesamt angepasst, wodurch die Ackerflächen weniger intensiv bewirtschaftet werden, darunter versteht man beispielsweise auch einen Ernteverzicht oder das Belassen von Stoppeln.
Die Ackerflächen ähneln damit den naturnahen Bewirtschaftungsweisen der vergangenen Jahrhunderte. Somit soll die Wiederansiedlung lebensraumtypischer Offenlandarten wie etwa der Feldlerche oder des Kiebitzes gefördert werden. Ein Monitoring verschiedener Tierarten, wie Insekten oder Vögel, erfolgt durch die Biologische Station östliches Ruhrgebiet.
Das Projekt trägt auch dazu bei, die historische Kulturlandschaft im Ballungsraum der Metropole Ruhr, zu erhalten, da die Flächen gleichzeitig als Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft dienen. Die so erzielten Biotopaufwertungen speist die Stadt Bochum in das städtische Ökokonto ein.
Aus diesem kann dann bei Eingriffen in Natur und Landschaft, beispielsweise durch Bauvorhaben, der ökologische Ausgleich abgebucht werden.
Die Landwirtinnen und Landwirte haben dabei die Möglichkeit, die Flächen weiter zu bewirtschaften und in ihren Produktionsablauf zu integrieren. Zudem erhalten sie für die Ertragseinbußen durch die Umsetzung dieser Natur- und Artenschutzmaßnahmen eine Entschädigung. Die Kosten trägt die Stadt Bochum.
Das Projekt wird in Kooperation zwischen dem Umwelt- und Grünflächenamt und der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft umgesetzt.