Erkunden Sie Bochum auf verschiedenen, erlebnisreichen Radwanderwegen.
Radfahren in Bochum
Hinweis
Grundsätzlich sind alle ausgebauten ehemaligen Bahntrassen als gemeinsame Geh- und Radwege ausgewiesen. Das bedeutet, dass alle Menschen, die hier unterwegs sind, aufeinander Rücksicht nehmen müssen, keine Nutzergruppe ist hier bevorrechtigt. Radfahrende müssen also ausreichend Abstand zu Zufußgehenden halten, Zufußgehende müssen den Weg für Radfahrende freihalten.
Der RuhrtalRadweg ist mittlerweile überregional bekannt und wurde vom ADFC mit vier von fünf Sternen als ADFC-Qualitätsroute zertifiziert.
Die Route begleitet die Ruhr von ihrer Quelle in Winterberg im Sauerland bis zu ihrer Mündung in den Rhein in Duisburg. Das Bochumer Stadtgebiet erreichen die Radfahrenden kurz vor dem Kemnader See, der auf der Nordseite umfahren wird. Die beiden Standorte des Freizeitzentrum Kemnade am Hafen Heveney und weiter östlich in Oveney laden dabei zum Verweilen ein.
Ab dem Ende des Sees führt der Radweg auf älteren kleinen Wegen entlang der Ruhr weiter in Richtung Hattingen. Bisher führt der Weg nach dem Standort der ehemaligen Ruhrfähre südliche der historisch bedeutsamen Stiepeler Dorfkirche von der Ruhr fort und verläuft anschließend auf ruhigen Straßen bis zur Grenze des Ortsteils Linden, wo das Hattinger Stadtgebiet erreicht wird. Voraussichtlich wird die Route künftig näher an der Ruhr verlaufen: Bisher wurden hier Flächen als Wassergewinnungsgebiet genutzt, mittlerweile stammt die Bochumer Wasserversorgung aber aus Witten, was demnächst eine interessantere Routenführung ermöglicht. Zusätzlich ist geplant, den Radweg nicht weiter im Hinterland und ohne interessante Ausblicke durch die südlichen Ausläufer des Rauendahler Waldes zu führen sondern ihn bereits über die Koster Brücke auf das Hattinger Stadtgebiet zu leiten, wo über das ehemalige Hüttengelände die touristisch interessante Henrichshütte direkt erreicht wird.
Im weiteren Verlauf tangiert der RuhrtalRadweg etwa ab der unter Denkmalschutz stehenden Schwimmbrücke in Dahlhausen bis zum Eisenbahnmuseum erneut das Bochumer Stadtgebiet.
Direkt an den RuhrtalRadweg schließen weitere interessante Bochumer Radrouten an. Der Parkway Emscher-Ruhr führt vom Kemnader See aus bis zum Schiffshebewerk Henrichenburg. Sowohl von der östlichen Spitze des Kemnader Sees aus durch das Lottental als auch aus Dahlhausen über den Springorum-Radweg kann das Bochumer Zentrum mit nur geringer Steigung erreicht werden.
Die Deutsche Fußball Route NRW verläuft zwischen Aachen und Bielefeld durch Nordrhein Westfalen, erschließt dabei möglichst viele der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und präsentiert immer wieder Bezugspunkte zum Thema Fußball.
Bochum wird dabei zunächst auf dem RuhrtalRadweg zwischen der Schwimmbrücke in Dahlhausenund dem Eisenbahnmuseum berührt. Nach einer Schleife bis zum Rhein und wieder zurück wird Bochum von Gelsenkirchen kommend wieder über die Erzbahntrasse erreicht.
Die Jahrhunderthalle im Westpark wird hier genauso angefahren wie das Bochumer Stadtzentrum und natürlich das VfL-Stadion. Im Folgenden wird über die Lothringen-Trasse Gerthe erreicht, wo eine Verknüpfung mit dem Parkway Emscher-Ruhr zwischen Kemnader See und Schiffshebewerk Henrichenburg besteht. Über Bövinghausen wird anschließende das Bochumer Stadtgebiet nach Dortmund hin verlassen.
Die„Route der Industriekultur per Rad“ besteht insbesondere aus dem Emscher Park Radweg und dem Rundkurs Ruhrgebiet. Während der Rundkurs Ruhrgebiet auf dem südlichen Teil deckungsgleich mit dem RuhrtalRadweg verläuft und sich im nördlichen Teil zwischen Wesel und Hamm erstreckt, erschließt der Emscher Park Radweg auf seinem südlichen Teil den Bochumer Norden.
Wird der Radweg im Uhrzeigersinn befahren, so wird Bochum von Dortmund kommend in Hiltrop erreicht. Auf der Lothringen-Trasse fährt man zunächst bis zum Heizkraftwerk Hiltrop und von dort aus weiter in Richtung der Grummer Teiche. Bisher verläuft die Route nördlich abseits der Teiche, der RVR plant aber einen Ausbau der Wege bzw. die Sanierung der bestehenden Wege direkt an den Teichen. Hierdurch wird perspektivisch eine deutliche Aufwertung des Radweges erreicht.
Nördlich von Hordel ist die Zeche Hannover, die mit ihrem markanten Malakowturm schon von außen interessant ist, an den Radweg angebunden. Von hier aus ist es noch etwas mehr als ein Kilometer bis zur Erzbahntrasse, auf der Bochum zunächst nach Norden hin verlassen wird. Im Anschluss wird auf der Kray-Wanner Bahn weiter in Richtung Essen zur Zeche Zollverein gefahren, wobei noch direkt an Bochum angrenzend und mit gutem Blick auf Wattenscheid die Halde Rheinelbe mit der Himmelstreppe erreicht werden kann.
Zwischen dem Kemnader See im Bochumer Süden und dem Schiffshebewerk Henrichenburg in Castrop-Rauxel erstreckt sich der teilweise ganz neu errichtete Parkway EmscherRuhr über etwa 30 Kilometer. Größtenteils abseits von Straßen bietet die Route eine ruhige und landschaftlich attraktive Nord-Süd-Verbindung durch den Grünzug E.
Auf Bochumer Stadtgebiet sind hierbei besonders die Teilstücke entlang des Ümminger Sees und der Harpener Teiche hervorzuheben – und natürlich der Kemnader See. Zusammen mit dem direkten Anschluss an die Lothringen-Trasse in Gerthe und den verschiedenen Verbindungen in- bzw. aus oder durch die Bochumer Innenstadt und entlang der Ruhr lässt sich der Parkway EmscherRuhr zu interessanten Rundtouren durch Bochum kombinieren.
Der Weg ist weitestgehend asphaltiert und damit auch für Rennräder geeignet. Zwischen Ümminger See und Werner Hellweg muss eine noch aktive Bahnlinie gequert werden. Hier befinden sich zur Sicherung des Gleises Umlaufsperren, die nicht mit großen Fahrrädern oder mit Anhänger durchfahren werden können. Alternativ kann über die Alte Wittener Straße direkt zur Havkenscheider Straße gefahren werden oder aber vom Ümminger See aus am Harpener Bach entlang zur Industriestraße und zum Werner Hellweg.
Der im November 2016 eröffnete Fuß- und Radweg Parkband West verbindet auf etwa 8 Kilometern Länge die Erzbahntrasse am Westpark mit der Springorumtrasse am Park Haus Weitmar. Mit dem Parkband West können drei große, jedoch unterschiedlich geprägte Parkanlagen in Bochum direkt erreicht werden: Im Norden beginnt die Route im Westpark praktisch am Ende der Erzbahntrasse vor der Jahrhunderthalle. Der Park „Saure Wiesen“ war während des zweiten Weltkrieges der Standort eines Zwangsarbeiterlagers – heute erinnert das Kunstwerk „Laute Stille“ daran. Der geschichtsträchtige Park Haus Weitmar war unter anderem Sitz eines Rittergutes, heute zeigen Situation Kunst, Museum unter Tage und Kubus Ausstellungen und dienen als Veranstaltungsorte. Der Park selber lädt zum Flanieren ein. Über die Talstraße wird zusätzlich der Südpark in Höntrop mit dem Hallenfreibad erschlossen.
In Verbindung mit der Springorumtrasse ergibt sich eine landschaftlich attraktive Route bis in das Ruhrtal bei Dahlhausen.
Die Route nutzt teils schon vorher bestehende Wege und Straßen, teilweise wurden ehemalige Bahntrassen freigelegt und für den Rad- und Fußverkehr nutzbar gemacht. Auf einer Länge von 3,9 Kilometern wurden Wege ganz neu angelegt oder ausgebaut, es wurden bisherigen Hindernisse abgebaut und Wege zur gemeinsamen Nutzung zu Fuß und mit dem Rad freigegeben. Besonders aufwendig war die Sanierung zweier Eisenbahnbrücken, die jetzt durch Tunnel unterfahren werden können.
Da verschiedene Infrastrukturelemente genutzt werden, sind auch die Untergründe nicht einheitlich gestaltet. In den Parkanlagen befindet sich die Route teilweise und auf nur kurzen Abschnitten auf wassergebundenen Decken, die ehemaligen Bahntrassen wurden asphaltiert. Da keine durchgehenden ehemaligen Bahntrassen genutzt werden konnten, weist die Route einige Steigungen und Gefälle auf.
Zum Eröffnungstermin konnte noch keine Beschilderung des Parkbandes West installiert werden. Diese Arbeiten werden im Jahr 2017 im Zusammenhang mit einer umfassenden Ausweitung des Bochumer Wegweisungsnetzes für den Radverkehr vorgenommen. Momentan ist es daher empfehlenswert, die Route nach Karte zu befahren – hierfür bietet sich z.B. die Bochumer Freizeitkarte an. Die bis zur Jahresmitte 2016 vertriebene 10. Auflage der Karte weist an der Straße „In der Senke“ noch eine Führung des Weges geradeaus in die Parkanlage Saure Wiesen aus, die korrekte Route verläuft über die etwas weiter südlich eingezeichnete Verbindung vom Hombecker Weg aus.
Neben den überregionalen Radwanderwegen existieren in Bochum weitere gut erschlossene Radwege abseits von Straßen insbesondere auf alten Bahntrassen. Diese vormals für die Industrie wichtigen Gütertrassen stellen heute einen wichtigen Bestandteil der Radwegeerschließung Bochums sowohl für den Alltags- als auch für den Freizeitverkehr dar.
Hinweis der Nahmobilitätsbeauftragten: Die Trassen sind für den Rad- und Fußverkehr freigegeben. Es handelt sich nicht ausschließlich um Radwege. Bitte nehmen Sie gegenseitig Rücksicht aufeinander.
Die wichtigsten ehemaligen Bahntrassen sind:
Die Erzbahntrasse ist wahrscheinlich die prominenteste ehemalige Bahntrasse Bochums. Sie verbindet den Westpark und die Jahrhunderthalle nahe der Bochumer Innenstadt mit dem Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen und mit der Zeche Zollverein in Essen. Sowohl touristisch als auch als Alltagsstrecke ist die Route interessant. Künftig wird der Radschnellweg Ruhr (RS1) zum Beispiel kurz vor der Erzbahnschwinge an die Erzbahntrasse anschließen, die beiden Trassen werden aber grundsätzlich getrennt voneinander verlaufen.
Die Springorumtrasse verbindet das Ortsteilzentrum Dahlhausen mit der Bochumer Innenstadt. Die Verbindung verläuft weitestgehend auf der ehemaligen Bahntrasse der Neveltalbahn und der Springorumbahn. Dabei steigt diese Trasse in Richtung Innenstadt in den meisten Abschnitten gleichmäßig und gemäßigt um etwa 60 Meter an. Der Höhensprung wird hier mit so geringer Steigung wie auf keiner anderen Route überbrückt.
Zugleich übernimmt die Trasse eine wichtige Verbindungsfunktion im innerstädtischen Bereich zwischen Weitmar, Wiemelhausen, dem Ehrenfeld, Altenbochum und, in Verbindung mit der Lothringentrasse, dem Bochumer Norden.
Dass dies von vielen in Bochum Lebenden aber auch Personen, die zur Arbeit pendeln und nicht zuletzt im Freizeitverkehr geschätzt wird, ist an den Zahlen der zwei Zählstellen ablesbar. Mit teils über 3.000 Radfahrenden pro Tag stößt die Trasse an schönen Sommertagen an ihre Kapazitätsgrenzen.
Es ist weiterhin geplant, die Springorumtrasse an den Ostring anzuschließen. Damit könnte die Innenstadt sehr direkt angebunden werden
In den Jahren 2024/2025 finden im nördlichsten Teilstück Kanalbauarbeiten statt, so dass die Trasse nur bis / ab dem Glockengarten befahren werden kann.
Zwischen Harpen und Gerthe erstreckt sich die Lothringentrasse. Seitdem die Straße „In der Grume“ für den Kfz-Verkehr gesperrt ist, verläuft die Route weitestgehend abseits vom Kfz-Verkehr. Über die Amtmann-Ibing-Straße ist das Gerther Zentrum direkt an die Bahntrasse angebunden, rund um die Halde Lothringen gibt es mehrere Verknüpfungspunkte mit dem Parkway EmscherRuhr, über den Castrop-Rauxel erreicht wird. Über den Emscher-Park-Radweg kann von der Halde Lotrhingen aus Dortmund angefahren werden.
Springorum- und Lothringentrasse verknüpfen bis auf eine Lücke von ca. 1,6 Kilometern Länge den äußersten Bochumer Südwesten mit dem äußersten Bochumer Nordosten. Der Radschnellweg Ruhr wird direkt an den Enden der beiden Trassen entlang verlaufen und sie dann direkt miteinander verknüpfen.
Die Kray-Wanner-Bahn berührt Bochum an seinem äußersten westlichen Ende, stellt aber trotzdem eine interessante Verbindung für den Bochumer Freizeitverkehr dar: Sie bildet den Lückenschluss zwischen der Erzbahntrasse und dem R25, der über Sevinghausen nach Dahlhausen führt. An der Bahntrasse liegt auch die Halde Rheinelbe mit der Himmelstreppe, von wo aus sich ein eindrucksvoller Ausblick hinunter zum Lohrheidestadion, dem Gewerbepark Holland und über den ganzen Bochumer Westen bietet. Der Weg hinauf bis zur Himmelstreppe kann fast vollständig mit dem Fahrrad befahren werden.
Im äußersten Bochumer Osten verläuft der Rheinische Esel auf der Grenze zwischen Bochum und Witten. Von Langendreer aus kann hierüber Dortmund-Löttringhausen erreicht werden. Im Freizeitverkehr bieten sich hier Kombinationen mit den „Eselsohren“ an, die ausgeschildert zum Ümminger- und Kemnader See bzw. durch Dortmund-Löttringhausen und Kley zurück nach Langendreer führen