Im Laufe der letzten hundert Jahre hat sich einiges in der Arbeitsweise der Externen Kommunikation verändert. Wie aus 4.521 Fotografien pro Jahr 19.920 wurden und wie sich aus Broschüren eine Instagram-Reihe entwickelt, gibt es hier zu sehen.

Im Laufe der letzten hundert Jahre hat sich einiges in der Arbeitsweise der Externen Kommunikation verändert. Wie aus 4.521 Fotografien pro Jahr 19.920 wurden und wie sich aus Broschüren eine Instagram-Reihe entwickelt, gibt es hier zu sehen.
Was das Ziel und die Intention der städtischen Pressestelle ist, zeigt der Verwaltungsbericht für die Zeit von 1913 bis 1924: „Die Pressestelle ist eine zentrale Einrichtung für die gesamte städtische Verwaltung, der die Bearbeitung aller für die Tagespresse bestimmten Angelegenheiten obliegt. Sie veröffentlicht eigene Abhandlungen und statistische Zusammenstellungen aus allen Gebieten der weit verzweigten kommunalen Tätigkeit, die für die Allgemeinheit von Interesse sind.“
Die erste uns heute bekannte Publikation ist dieses 1927 erschienene Heftchen in Postkartenformat, das über Bochum informiert. Mit kurzen Texten und Fotos beschreibt das Heft unterschiedliche Standorte und die dort zu findenden Gebäude. Hier sind weitere Infos zu der Broschüre zu finden: https://flic.kr/s/aHBqjBA7hM.
1927 wurde die Verkehrswerbung vom Stadtbauamt der Pressestelle übertragen. Die Pressestelle war damit verantwortlich für die so genannte „Lichtbildstelle“ und „Bildstocksammlung“. Zu den Aufgabenbereichen der Pressestelle gehörten die Veröffentlichung von Werbeanzeigen, das Herausgeben von Werbedrucksachen sowie die Verhandlungen über Kongresse und Ausstellungen. Das Foto stammt aus 1977.
Wie stark im Nationalsozialismus in die Pressearbeit eingegriffen wurde und einer der wichtigsten Pfeiler innerhalb einer Demokratie - die freie Presse - verdrängt wurde, lässt sich im Verwaltungsbericht von 1933 nachlesen: „Es werden jetzt in der Hauptsache nur noch Zeitungen gehalten, die als Organe der NSDAP rückhaltlos hinter der nationalsozialistischen Bewegung stehen. Dem Zeitungsausschnittdienst wurde es dadurch möglich gemacht, die Stadtämter über die politischen und kommunalen Tagesereignisse laufend und einwandfrei zu unterrichten.“ Eine objektive Berichterstattung war nicht möglich, da die nationalsozialistische Ideologie diese verhinderte.
Die „Bochumer Bilderschau“ soll Bochum anhand einer Bilderreihe zeigen. Dort heißt es in der Ausgabe des Heftes 3 / 1942: „Die Bilder sind nicht mehr Selbstzweck, sondern sie dienen einer geistigen Schau und lehren uns die heimatlichen Werte und Eigenarten dieser Stadt aufspüren und erkennen.“ Die Bildbroschüre lenkte den Blick der Leserinnen und Leser bewusst auf die ruhige Seite der Natur Bochums und weg von den Schrecken des Nationalsozialismus.
Das „Bochumer Amtsblatt“ - das amtliche Verkündungsblatt für die Stadt Bochum - erschien 1945 zum ersten Mal. Zeitungen waren von der alliierten Militärregierung zuerst verboten, die Information der Bürgerinnen und Bürger erfolgte durch die Kommune. Das Amtsblatt fasst die städtischen Bekanntmachungen und Ausschreibungen zusammen.
Was heute ein Album auf Flickr oder eine Fotoserie auf Instagram ist, war früher eine Broschüre. Nicht viel größer als eine Postkarte, mit einem festen Einband versehen und dem Wappen der Stadt Bochum auf der Vorderseite eingestempelt - das ist eine Publikation der Pressestelle um 1947 mit dem Titel „Ein Heimatbuch in Bildern“. In diesem sind 47 Fotografien von Bochum zu finden.
Mit dem 73. Deutschen Katholikentag und über 500.000 Besucherinnen und Besuchern fand in der immer noch zerstörten Stadt die erste Großveranstaltung im Nachkriegsdeutschland statt. Das erste gebundene Buch wurde herausgegeben (https://flic.kr/s/aHBqjBNHpQ), Stadtpläne gedruckt, teure Farbfilme verwendet und alles versucht, die Stadt bei dieser besonderen überregionalen Veranstaltung gut darzustellen, da diese im ganzen Bundesgebiet beachtet wurde.
Seit den 1950er Jahren hat die Stadt Bochum festangestellte Fotografen, die nicht nur Veranstaltungen und Anlässe fotografisch und filmisch festhalten, sondern auch Aufnahmen von der Stadt zu Dokumentationszwecken machen. Sie erstellen Filme, beispielsweise den Bochumer Jahresfilm, der seit 1953 kontinuierlich erscheint – wie in keiner anderen Stadt sonst.
Die Stadt Bochum führt seit Anfang der 1950er Jahre ein Zeitungsarchiv. Es enthält sowohl regionale als auch überregionale Zeitungsartikel, die über Bochum berichten.
In den vergangenen Jahrzehnten gab es bereits immer mal wieder Filme über Bochum. Die Bochumer Jahresschau, später die „Bochumer Themen“, ist ein filmischer Rückblick auf das vergangene Jahr und zeigt die wichtigsten und interessantesten städtischen Ereignisse. Die Plakate der Ausstellung zum 70. Jubiläum des Bochumer Jahresfilm sind hier zu sehen: https://flic.kr/s/aHBqjBfVqC.
„Dem Bildarchiv gingen 485 Bildaufträge der einzelnen Stadtämter zu. Es mussten 4.521 Fotoaufnahmen und 8.100 Vergrößerungen in den verschiedensten Formaten angefertigt werden“, so heißt es im Verwaltungsbericht 1954.
Der Werbefilm „Das andere Bochum“ aus dem Jahr 1957 hält Eindrücke von Bochum filmisch auf knapp 30 Minuten fest. Zu sehen sind beispielsweise das Schauspielhaus, der Tierpark oder auch die Landschaften Bochums.
1961 fanden zum ersten Mal zwei „Bildflüge“ statt, um aus der Luft Aufnahmen zum Zweck der Stadtwerbung und für die Jahresschau selbst aufzunehmen.
Im Dezember 1963 organisierte die Stadt Bochum die Ausstellung „Entscheidende Jahre in Bochum“. Sie fand auf den repräsentativen Fluren des Bochumer Rathauses statt. Über 50 große Schautafeln zeigten städtische Ansichten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die Wiederaufbauleistung. Das Augenmerk war auch auf den beginnenden Strukturwandel und die Ansiedlung der Firma Opel und der Ruhr-Universität gerichtet. Die Ausstellung fand regionale Beachtung.
1972 entsteht das Informationszentrum Ruhr-Bochum. Hier konnten Bürgerinnen und Bürger Stadtpläne, Veranstaltungsflyer oder auch Publikationen der Stadtverwaltung erhalten. Das Informationszentrum Ruhr-Bochum entstand in Kooperation von städtischer Pressestelle und Siedlungsverband Ruhr.
Die Initiative „Aktion Schöneres Bochum“ sorgte seit den 1960er für mehr Parkbänke, Bäume und allgemeinere Verschönerung des Stadtbilds. Dazu wurden in den 1970er Jahren in Bochum als erster Stadt im Ruhrgebiet die Bunker bemalt. Federführend war dabei das Presse- und Informationsamt. Der damalige städtische Grafiker Roland Kraczewski gestaltete drei der Bemalungen.
Die heutige Internetseite der Stadt Bochum ist mehrsprachig. Auch auf dem Digitalen Wegeleitsystem (DIW) sind wichtige Meldungen in unterschiedlichen Sprachen zu finden, wie hier auf Ukrainisch. Dies war 1977 natürlich nicht möglich. Möglich war jedoch die Ausgabe von Infobroschüren für ausländische Personen. Hier ist eine Broschüre zu sehen, für russischsprachige Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler.
Die „Blaue Linie“ ist eine Zusammenstellung der wichtigsten Bochumer Attraktionen, etwa Kirchen, Museen und Rathäuser. Die Broschüren und Faltblätter informieren über Sehenswürdigkeiten.
1991 erschien das Werk „Bochumer Frauen“, das bedeutende Frauen, die aus Bochum kamen oder in Bochum wirkten, in den Fokus nimmt. Die Stadt Bochum war hier sowohl für die Gestaltung als auch für die Fotos verantwortlich. Die Broschüre war eine Reaktion auf ein ehemaliges Faltblatt über „Bochumer Männer“.
Zum jährlichen „Tag des Denkmals“ am 8. September 1993 erschien diese Broschüre, die über Denkmäler Bochums informiert. Von 1933 bis 2012 wurde in jährlicher Taktung eine Broschüre ausgegeben.
Im April 1995 erschien die erste Ausgabe der Rathaus-Zeitung, kurz RAZ, zum ersten Mal. Zu Beginn verantwortet das Presse- und Informationsamt dafür die redaktionelle Aufbereitung und das Layout. Nun liegt die redaktionelle Verantwortung in den Händen der internen Kommunikation.
Sie sind nicht mehr aus der alltäglichen Arbeit der Externen Kommunikation wegzudenken: Veröffentlichungen über städtische Themen auf der Internetseite. Der Internetauftritt der Stadt Bochum begann 1995. Im Verwaltungsbericht aus diesem Jahr ist zu lesen:
„Seit 18. Dezember 1995 ist die Stadt im weltweiten Datennetz Internet vertreten. Auf circa 100 Seiten mit 60 Fotos und Karten wurde dem Nutzer in der Anfangsphase ein Überblick über die Stadt und ihre kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten vermittelt. Bis Jahresende nutzten 974 Interessierte die Homepage, die Bochumer Leitseite.“
Inzwischen hat sich einiges geändert. Auf mittlerweile 40.000 Seiten mit insgesamt 23.000 Fotos können sich die Nutzerinnen und Nutzer über die städtischen Themen informieren.
Bei dem Fotowettbewerb „Mein Bochum“ in 1999 konnten sich alle Bürgerinnen und Bürger Bochums beteiligen. Die schönsten Fotos haben es in das Fotobuch geschafft. Ähnliche Aktion gab es auch im vergangenen Jahr. Auf der Social Media-Plattform Instagram konnten 2024 Nutzerinnen und Nutzer jeden Monat ein Foto zusenden. Das beste Foto des Monats wurde auf dem städtischen Kanal veröffentlicht und für einen Jahreskalender genutzt: „Bochumer Zwölf zwanzigfünfundzwanzig“.
Seit 2000 archiviert das Pressearchiv die Zeitungsartikel per Scan in digitaler Form. Das Zeitungsarchiv ist nützlich, um über die damalige Berichterstattung Informationen über historische Ereignisse und Umstände zu erhalten.
Die Stadt Bochum ist seit November 2013 in den sozialen Medien vertreten. Der erste Twitter-Post wurde 2013 veröffentlicht, der letzte 2025. Auf YouTube erschien am 11. Februar 2014 das erste Video. Hinzu kamen die sozialen Netzwerke Flickr, Instagram und LinkedIn. Seit 2024 hat die Stadt ebenfalls einen eigenen WhatsApp-Kanal. Auf dem Foto ist der erste Beitrag auf Instagram zu sehen, erschienen am 4. Mai 2017.
„Hundert und sieben Sachen“ ist eine Folgeausstellung von „Sieben und Neunzig Sachen“ - einer Ausstellung zur Bochumer Geschichte in Objekten und Archivalien. Die Stadt Bochum hat dafür 2017 die Fotoarbeit übernommen.
Das Newsdesk wird 2018 eröffnet: Hier laufen alle Informationen ganzheitlich tagesaktuell zusammen. Gemeinsam können so die Themen des Tages geplant, Personal eigesetzt (Pressegespräche, Fototermine etc.) und crossmedial Inhalte auf den verschiedenen Social Media-Kanälen platziert werden.
Der 2019 erschienene Bildband „Bochum in Farbe“ nimmt Leserinnen und Leser mit auf eine Zeitreise in die Bochumer Vergangenheit. Farbdias aus den 1950er, 1960er und 1970er Jahren geben einen faszinierenden Eindruck der Stadt Bochum. Hier sind einige Bilder des Bandes zu sehen: https://flic.kr/s/aHBqjA69Fj.
Im Wochentakt fanden die so genannten Montagsrunden statt. Die Stadtverwaltung traf sich mit Medienvertreterinnen und -Vertretern, um Pressethemen zu platzieren. Die letzte Montagsrunde fand im März 2020 statt, als die Corona-Pandemie den Lockdown erzwang.
Seit 2023 macht der Fotograf der Externen Kommunikation Lutz Leitmann auch Drohnenflüge über Bochum. So können Aufnahmen aus der Luft gemacht werden, ohne ein Flugzeug starten zu müssen – letzteres tut er aber auch.
„(1/3) X ist nicht mehr unser Spot. Spätestens heute ist der richtige Tag zu gehen. Städte sind wichtiger Teil der Demokratie in Deutschland. Eine Plattform, die Demokratie diskreditiert oder sogar als Gesellschaftsform grundsätzlich in Frage stellt, ist nicht unsere Plattform.
(2/3) Aber keine Sorge, ihr findet uns weiter auf unseren anderen Kanälen. Social Media ist für städtische Kommunikation wichtig, bekämpft Desinformation und ist gerade in Krisenfällen ein schneller Weg. Unsere News auf WhatsApp findet ihr hier: https://shorturl.at/4KmM6
(3/3) Ab heute bleibt dieser Account daher stumm. Wir löschen ihn am 20. Januar. Ebenfalls ein guter Tag dafür. Danke an unsere Community für eure langjährige Unterstützung!“
#bochum #eXit