Sexueller Missbrauch ist die Benutzung eines Kindes oder Jugendlichen für die sexuellen Bedürfnisse eines Erwachsenen oder auch einer Jugendlichen / eines Jugendlichen. Der Täter oder die Täterin nutzt vor dem Hintergrund der eigenen Macht und Autorität die Unwissenheit und das Vertrauen des Kindes aus.
Sexueller Missbrauch fängt an bei versteckten Versuchen, ein Kind sexuell zu berühren und reicht von Berührungen im Intimbereich über pornographische Darstellungen bis hin zur vaginalen, oralen oder analen Vergewaltigung.
Sexueller Missbrauch ist kein seltenes Ereignis, sondern betrifft viele Mädchen und Jungen. Sexueller Missbrauch geschieht nicht nur durch Fremde, sondern häufiger durch Familienmitglieder (Vater, Mutter, Bruder, Großvater und so weiter) und andere vertraute Personen (Freunde, Nachbarn, Lehrer und so weiter). Sexueller Missbrauch ist Absicht und geplant und kann sich über Wochen, Monate oder Jahre erstrecken. Betroffen sind Kinder und Jugendliche aller Altersstufen und sozialen Schichten. Viele sprechen nicht über ihre Erlebnisse, weil sie Angst haben, dass man ihnen nicht glaubt oder weil der Täter oder die Täterin sie mit verschiedenen Strategien zur Geheimhaltung zwingt.
Verhaltensauffälligkeiten wie beispielsweise Schlafstörungen, Ängste, sexualisiertes Verhalten und andere plötzliche Verhaltensveränderungen können auf einen sexuellen Missbrauch hindeuten, müssen es aber nicht. Es ist wichtig, die Kinder beziehungsweise die Jugendlichen ernst zu nehmen, mit ihnen zu sprechen, gut zuzuhören und behutsam nachzufragen, um herauszufinden, was sie bedrückt, um helfen zu können.