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Zuhause ist auch schön:
Museen zum Erleben und Genießen in Bochum
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Auch die Ferienzeit ist in diesem Jahr eine andere, die Corona-Pandemie hat so manche Urlaubspläne durchkreuzt, wenn sie einem nicht gleich die Lust auf weite Reisen ausgetrieben hat. Das heißt für einige: Urlaub zuhause. Wie gut daher, dass es in Bochum so viele schöne Ecken und so viele interessante Orte zu entdecken gibt. Die Reihe „Zuhause ist auch schön“ stellt in den kommenden Wochen viele solcher Orte vor und gibt Tipps, was sich in Bochum ganz Besonderes erleben lässt.
In der fünften Ausgabe heißt es: Ab in die Bochumer Museen!
Bochum ist Kulturhauptstadt des Ruhrgebiets. Das Schauspielhaus, die Symphoniker und eine vitale freie Szene sind vielen Kulturfreundinnen und -freunden - auch über die Stadt hinaus - ein Begriff. Etwas unbekannter, aber nicht minder bedeutend, sind die vier großen Museen Bochums: Das Kunstmuseum Bochum, das Deutsche Bergbau-Museum, das Eisenbahn Museum und das Museumsensemble der Situation Kunst im Schlosspark Weitmar. Mit ihren Sammlungen brauchen sie sich auch im internationalen Vergleich nicht zu verstecken. Grund genug, eine Museumstour zu machen.
Start der Rundreise ist das Kunstmuseum Bochum. Direkt am Stadtpark gelegen und 1960 gegründet, hat es sich zur Aufgabe gemacht, moderne Kunst zu sammeln und den Bürgerinnen und Bürgern im wahrsten Sinne des Wortes zugänglich zu machen. Dabei ist eine beachtliche Sammlung mit internationalem Renommee entstanden. Unter dem Titel „Sichtbar – die eigene Sammlung“ zeigt das Museum die besten Stücke in einer Dauerausstellung. Darunter sind Werke bekannter Künstler wie vom Maler Gerhard Richter oder dem südkoreanischen Videokünstler Nam June Paik. Ergänzt wird die Sammlungspräsentation durch Sonderausstellungen verschiedener Künstlerinnen und Künstler. Die aktuelle Sonderausstellung „Abraham David Christian – ERDE“ ist eine Werkschau Christians mit frühen Werken aus Erde, Zeichnungen und aktuellen Skulpturen. Sie ist bis zum 4. Oktober zu sehen. Vom 26. Juli bis 25. Oktober zeigt das Museum mit „Gil Shachar – THE CAST WHALE PROJECT“ die Abformung eines in Lambert’s Bay, Südafrika, gestrandeten vierzehn Meter langen Buckelwals. Begleitet wird die Sonderausstellung von Modellen für das Crowdfunding und einer Videodokumentation des gesamten Abformprozesses.
Nur wenige Minuten zu Fuß vom Kunstmuseum entfernt, an der Herne Straße, liegt der zweite Museums-Hot-Spot Bochums: das Deutsche Bergbau-Museum. Mit 90 Jahren zugleich das älteste und größte der Bochumer Museen und eines der meistbesuchten in Deutschland. Zudem Landmarke und mit dem ursprünglich aus Dortmund stammenden Förderturm der Zeche Germania markantes Erkennungsmerkmal der Stadt. Und Heimat der vielleicht ungewöhnlichsten Sammlung von Kunstwerken. Hier stehen filigrane Tafelaufsätze aus Meißner Porzellan neben lebensgroßen Bergmannskulpturen aus Stahl, hängen Bilder namhafter Künstler neben Werken von Laien. Warum und für wen die Kunst entstand – das will der Rundgang „Kunst. Ideal und Wirklichkeit“ beantworten.
Technikbegeisterte kommen im Bergbaumuseum ebenfalls nicht zu kurz: „Steinkohle. Motor der Industrialisierung“, „Bergbau. Steinzeit mit Zukunft“ und „Bodenschätze. Ressourcen der Zukunft“ heißen die anderen drei, im Sommer 2019 neu konzipierten thematischen Rundgänge. Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen runden das Besucherprogramm ab. Was jedoch kaum einer weiß: Als Forschungsmuseum für Georessourcen der Leibnitz-Gesellschaft spielt es in der ersten Liga der internationalen Wissenschaft und ist Mitglied der Hochschulallianz UniverCity Bochum.
An heißen Tage ist das Anschauungsbergwerk 20 Meter unter dem Museumsgebäude besonders zu empfehlen. Dort bleibt es auch im Sommer kühl – und erlaubt sich damit wohl die gravierendste Abweichung zur sonst realistischen Abbildung der Welt unter Tage. Die nur für Besucherinnen und Besucher entstandene Zeche in Miniaturformat bietet auf 1,2 km Länge mit ihren imposanten Maschinen und einfachen Werkzeugen tiefe Einblicke in den harten Arbeitsalltag der Bergmänner. Als Kontrastprogramm zeigt über Tage das Panorama vom Aussichtsdeck des Förderturms einzigartige Aussichten auf Bochum.
Der nächste Punkt der Museumsreise durch Bochum ist vom Förderturm allerdings nicht zu entdecken. Direkt an der Ruhr in einem ehemaligen Betriebswerk für Dampfloks gelegen, lässt das Eisenbahnmuseum Bochum in Dahlhausen die Herzen von Technikfans und Kindern schneller schlagen. Das Museum lebt vom großen ehrenamtlichen Engagement seiner Mitglieder, die dafür sorgen, dass an Wochenenden Dampfloks mit alten Zügen fahren und es an allen Ecken dampft und zischt. Überhaupt wird Echtbetrieb im Museum groß geschrieben. Neben alten Loks, Wagen und dem Originalensemble des Betriebswerkes – die quasi die Dauerausstellung des Museums bilden – sorgen während der Museumstage Gastloks und -züge an zwei Wochenenden im Jahr für viel Betrieb. Hier fachsimpeln Kennerinnen und Kenner der Szene miteinander, bestaunen Familien die imposanten Maschinen und erfreuen sich an seltenen Ausstellungsstücken oder Ausflugsfahrten ins Ruhrgebiet. Sonderausstellungen im neuen, preisgekrönten Eingangsgebäude des Museums, runden das Erlebnis ab.
Erholung vom Trubel des Eisenbahnmuseums bietet der letzte Haltepunkt der Museums-Rundreise durch Bochum. Auf halben Wege von Dahlhausen in die Innenstadt liegt das Ensemble der „Situation Kunst (Für Max IMDAHL)“ im idyllischen Schlosspark Weitmar. Benannt nach dem ersten Lehrstuhlinhaber für Kunstgeschichte der Ruhr-Universität Bochum, sind in den letzten Jahren erstklassige Ausstellungsorte mit hoher Aufenthaltsqualität entstanden. Sie zeigen einen Teil der Kunstsammlung der Ruhr-Universität. Unter freiem Himmel ergänzen im Landschaftsgarten des ehemaligen Herrenhauses zahlreiche Skulpturen namhafter Künstler wie Richard Serra die Werke in den Gebäuden. 2015 neu entstanden, zeigt das „Museum unter Tage“ eine Dauerausstellung zum Thema Landschaft in der Kunst seit dem 15. Jahrhundert. Rauminstallationen moderner Kunst sowie asiatische und afrikanische Werke zeigt das älteste Ausstellungsgebäude der Situation Kunst direkt nebenan. Und last but not least bietet der Kubus in der Schlossruine – neben einem Trauzimmer und einem Café mit angeschlossener Rösterei – viel Platz für Wechselausstellungen.
Anfahrt, Preise und Öffnungszeiten finden Interessierte im Internet unter: