Auf MARK 51°7 ist die Bochum Wirtschaftsentwicklung mit ihrer Tochtergesellschaft Bochum Perspektive weiter auf Wachstumskurs – und zwar trotz Pandemie und angespannter wirtschaftlicher Lage. 96 Prozent der Flächen sind bereits vermarket. „Diese 70 Hektar sind der Beweis für die exzellente Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand“, erklärt Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung (BoWe) beim Blick von einem 40 Meter hohen Erdhügel auf der ehemaligen Opel.-Fläche in Laer. „Wir sehen mit jedem Schritt, wie unsere Vision wahr wird, wie das Bochum der Zukunft entsteht.“
„Aktuell können wir auf der Fläche zum letzten Mal und nur noch für kurze Zeit alle Gewerke gleichzeitig bei der Arbeit beobachten – vom Abbruch über den Tief- und Straßen- bis zum Hochbau“, erläutert Ralf Meyer. „Wir kommen zügig voran, im Oktober wird es dieses Bild nicht mehr geben.“ Bagger brechen momentan das frühere Presswerk für den Karosseriebau ab, arbeiten sich durch meterdicke Betondecken. Damit ist dann auch das letzte Gebäudeteil aus der Opel-Produktion Geschichte. Etwas weiter auf dem Gelände steht bei einem der Neubauten das Richtfest an. Aktuell laufen auf dem ehemaligen Opel-Gelände viele Arbeiten parallel. „Das erfordert jede Menge Geschick und mitunter auch diplomatisches Feingefühl“, weiß Meyer, der in Personalunion auch Geschäftsführer der Bochum Perspektive GmbH ist. Beispiele für die Arbeiten sind:
- Bergbauliche Erkundung und Sicherung:
Auf dem ehemaligen Zechenstandort gibt es im Untergrund Hohlräume, Lockerzonen und Schächte. Diese Räume werden mittels Bohrungen gesucht und dann verfüllt. Geplant sind diese Arbeiten bis Ende 2022.
- Neue Profilierung des Geländes
Profilierung bedeutet, dass der Boden eine neue Struktur erhält. Dafür müssen die vor Ort tätigen Unternehmen größere Mengen Boden ausheben und an anderen Stellen wieder abladen. Dabei werden zurzeit rund 5.000 Tonnen Erde pro Tag bewegt. Dieses Bewegen der Erde dauert noch bis etwa Sommer 2024.
- Hoch- und Tiefbau/Straße
Fläche und Firmen sind das eine – damit die Beschäftigten von A nach B kommen, laufen aktuell auch die Bauarbeiten an den einzelnen Straßen und der Straßenbahnlinie, die 800 m lang ist und zukünftig das O-Werk im Westen der Fläche sowie die universitären Bauten im Osten mit dem Stadtteil Laer und der Innenstadt verbinden wird. Die Fertigstellung ist für das erste Quartal 2023 geplant.
Dabei ist MARK 51°7 in vielerlei Hinsicht besonders: Zwischen dem Grünzug im Norden und seinem südlichen Ende liegen 22 Meter Höhenunterschied. Bei Abbrucharbeiten haben die Arbeiterinnen und Arbeiter so viel Stahl ausgebaut, dass drei Eifeltürme hätten gebaut werden können.
„Wir verstehen, dass Lärm und Staub von der Baustelle die Anwohnerinnen und Anwohner besonders in den Sommermonaten belasten“, stellt Meyer weiter klar. Immer wieder seien deswegen die verantwortlichen Bauleiter, die Gewerke und die Projektleiter der Bochum Perspektive GmbH im Gespräch, um Bürgerinnen und Bürger zu informieren. Meyer weiter: „Auf der anderen Seite entsteht hier ein Stück Bochum der Zukunft, in dem wir alle leben und arbeiten können.“
Zu diesem Bochum der Zukunft und der Verbindung aus Wirtschaft und Wissenschaft gehört auch das Zentrum für das Engineering Smarter Produkt-Service-Systeme, kurz ZESS. Die 60 Forscherinnen und Forscher waren Mitte Juli auf die rund 2.800 Quadratmeter Grundstück gezogen. Das ZESS gilt als der erste Ankerpunkt für wissensintensive Unternehmen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen der Ruhr Universität Bochum. „Durch und für die Hochschule haben wir eine enorme Sogkraft“, erklärt Ralf Meyer.
In wenigen Tagen steht der nächste Meilenstein auf der Agenda dieser Erfolgsgeschichte: Die Bochumer Bosch-Tochter ESCRYPT, die ein Entwicklungszentrum auf MARK 51°7 errichten lässt, wird Richtfest feiern.
Zur Erfolgsgeschichte gehört auch die jüngste Auszeichnung: Im Mai war MARK 51°7 in der Kategorie „Bestes Industrie- & Gewerbeprojekt“ mit dem begehrten Brownfield Award ausgezeichnet worden. Bei den Brownfield Awards wurden 53 Projekte vorgestellt und für ihre ideenreiche Revitalisierung gefeiert.
Einen Eindruck, wie das MARK 51°7 der Zukunft aussieht, zeigen die Visualisierungen und Plandarstellungen im Internet unter: