Gestern stellte die Stadt gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) die Pläne für das Impfzentrum Bochum im RuhrCongress vor. „Es entsteht in Rekordtempo und mit Rekordarbeit“, so Eiskirch. „Für die Bochumerinnen und Bochumer ist das Impfzentrum ein Symbol der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie und die Rückkehr in einen möglichst normalen Alltag.“
Damit das gelingt, hat der Krisenstab die Bildung einer Arbeitsgruppe beschlossen, die seit letzter Woche die Planungen koordiniert. „Der Aufbau geht nur, wenn alle Hand in Hand arbeiten und an einem Strang ziehen“, so Krisenstabsleiter Sebastian Kopietz und meint neben städtischen Beteiligten die KV, Hilfsorganisationen und andere Behörden wie THW, Feuerwehr, Bundeswehr, Polizei etc.
Das Ziel ist klar: Bis zum 15. Dezember ist das Impfzentrum betriebsbereit. Das Land NRW plant insgesamt 53 Impfzentren in Kreisen und kreisfreien Städten und hatte in einer Telefonkonferenz am 23. November 2020 mit Landräten und Oberbürgermeistern über die Einrichtung von Impfzentren und das weitere Vorgehen informiert. Der Bund ist zuständig für die Beschaffung und Auslieferung des Impfstoffes an die Länder. Die Impforganisation und Beschaffung von Spritzen und Kanülen liegen in der Verantwortung der Länder. Für Gewährleistung von Lagerung und Logistik befindet sich das Gesundheitsministerium NRW in Verhandlungen mit einem geeigneten Logistikunternehmen. Ergänzt werden die Impfzentren durch mobile Impfteams.
Andreas Kuchajda, Geschäftsführer der Bochumer Veranstaltungs-GmbH und Frank Schnelle, Leiter des Amtes für Finanzsteuerung, haben bereits am Tag nach der Telefonkonferenz mit dem Gesundheitsminister die Leitung der Arbeitsgruppe übernommen, die ergänzt wird durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, der Feuerwehr, des Kommunalen Krisenmanagements, der Kassenärztliche Vereinigung, der Polizei, der Bundeswehr und des THW. Es finden täglich Abstimmungen aller Beteiligten über Aufbau und Ablauf des Impfzentrums statt.
Gemäß den Anforderungen des Landes ist der RuhrCongress bei der Standortauswahl als einzig geeignete Immobilie verblieben. Er ist gut erreichbar für Patienten, Personal und Material, verfügt über ausreichend Parkplätze und hat eine gute ÖPNV-Anbindung. Der Zugang ist barrierefrei, es gibt separate Anlieferungsflächen und Stellplätze für Kühl-LKW, die technische Ausstattung (Klima/Belüftung) ist vorhanden und die Sicherung des Gebäudes kann gewährleistet werden. Zu den vordringlichsten Aufgaben gehört es nun, den Ablauf der Impfungen zu organisieren, die Logistik sicherzustellen sowie die notwendige Ausstattung und Materialien (neben Impfstoff) zu beschaffen.
Die Bereitstellung des ärztlichen Personals sowie die Hard- und Software für die Erfassung der Patientendaten und das Terminmanagement erfolgt durch die Kassenärztliche Vereinigung. „50 bis 80 Ärztinnen und Ärzte werden wir einsetzen müssen“, sagt Dr. Eckard Kampe (Kassenärztliche Vereinigung) und ergänzt: „Dazu kommen zahlreiche berufsbegleitende Personen. Aber wir haben bereits viele Menschen, die sich freiwillig gemeldet haben und mithelfen wollen.“
Der Ablauf einer Impfung gliedert sich in fünf Phasen: Anmeldung, Aufklärung, Impfung, Beobachtung, Abmeldung. An acht Impfstraßen sind bis zu 50.000 Impfungen monatlich durchführbar. 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit im Orgateam aktiv, um einen optimalen Ablauf der Impfungen vorzubereiten.
(1. Dezember 2020)