Gestern (28. November) hatte die Stadt Bochum die Verleihung des Peter-Weiss-Preises vorerst ausgesetzt. Die achtköpfige Jury hatte sich auf ihrer Sitzung am 10. November für Sharon Dodua Otoo als Preisträgerin ausgesprochen. Anschließend war bekannt geworden, dass die Preisträgerin eine dem „BDS“ zugerechnete Organisation unterstützt haben soll. „BDS“ (Boycott, Divestment and Sanctions) ist eine politische Kampagne, die zu Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen gegen Israel aufruft.
Heute (29. November) hat Frau Otoo der Stadt gegenüber in einem Statement deutlich gemacht, dass sie sich von einer vor fast zehn Jahren unterschriebenen Petition distanziert. „Ich würde einen solchen Aufruf heute nicht mehr unterzeichnen“, schreibt die Schriftstellerin. Sie teilt auch mit, dass sie den ihr ursprünglich zugedachten Peter-Weiss Preis der Stadt Bochum infolge der Diskussionen um die Petitionsunterzeichnung nicht annehmen werde. „Ich möchte weder die Jury, noch die Stadt Bochum noch den Namen von Peter Weiss mit den Vorwürfen gegen mich und die ausgelöste Debatte in Verbindung wissen“, schrieb sie.
„Wir respektieren natürlich diese Entscheidung. Ich bedauere diese Entwicklung sehr“, sagt Kulturdezernent Dietmar Dieckmann.
Die Auszeichnung, benannt nach dem Autor, Dramatiker, Maler und Filmemacher Peter Weiss, wird seit 1990 alle zwei Jahre an eine Persönlichkeit aus einer der Sparten Literatur, Theater, bildende Kunst und Film vergeben. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.
(29. November 2023)