Solarenergie boomt – und Bochum will beim Photovoltaik-Ausbau vorne mit dabei sein. Als Motivation und gemäß dem Motto „Konkurrenz belebt das Geschäft“ ist die Stadt Bochum im Juni in den laufenden „Wattbewerb“ eingestiegen. Städte und Gemeinden treten in diesem Wettbewerb gegeneinander an, um den schnellsten Zubau von Photovoltaikleistung auf den Dächern zu realisieren.
Die Stadt Bochum will sich bis 2035 zu einer klimaneutralen, erneuerbaren Schwammstadt entwickeln und erarbeitet dazu den Klimaplan Bochum 2035. Zum Start des „Wattbewerbs“ in Bochum konnte die Stadt mithilfe der kommunalen Förderung von neuen Photovoltaikanlagen auf Wohngebäuden bereits rund 420 Kilowattpeak (kwP = elektrische Spitzenleistung) Anlagenleistung finanziell unterstützen. Das heißt umgerechnet: Gefördert wurden Solaranlagen, die unter guten Bedingungen im Schnitt rund 420.000 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr erzeugen. Im „Wattbewerb“ misst sich Bochum nun mit anderen Städten, um die Stromgewinnung aus Solarenergie weiter zu steigern. Entscheidend ist dabei der Photovoltaik-Zubau pro Kopf. Das erste Etappenziel ist die Verdopplung der installierten Photovoltaik-Leistung je Einwohnerin oder Einwohner. Die Wertung erfolgt in den Kategorien Gemeinde, Kleinstadt und Großstadt ab einer Einwohnerzahl von 100.000. Somit muss Bochum sich ab sofort gegen „Wattbewerber“ wie Münster und Bremen sowie die Nachbarstädte Herne, Gelsenkirchen und Dortmund behaupten. Derzeit liegt Bochum mit einem Zubau von 26,6 Wattpeak Anlagenleistung pro Kopf auf dem 21. Platz im guten Mittelfeld. Der Contest läuft bereits seit dem 21. Februar 2021, der Einstieg ist für weitere Kommunen aber jederzeit möglich. Langfristiges Ziel des „Wattbewerbs“ – gemeinsam getragen von Fossil Free Karlsruhe, Parents for Future Germany, Fridays for Future Deutschland und Scientists for Future Deutschland – ist das Gelingen der Energiewende: 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2030.
Damit die Photovoltaikleistung in Bochum weiter steigt, zählt jeder Quadratmeter Dachfläche – egal, ob auf Einfamilienhaus, einer Schule oder Gewerbeimmobilie. Um herauszufinden, ob sich das eigene Dach für die Solarenergienutzung eignet, bietet das regionale Solardachkataster unter https://solarmetropole.ruhr/solardachkataster eine erste Orientierung. Dort können Interessierte mit wenigen Klicks überprüfen, ob die Sonneneinstrahlung auf ihrem Dach oder Balkon stark genug ist, damit sich eine Photovoltaik-Anlage rechnet. Das Solardachkataster und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung bis hin zur Handwerkersuche für die Installation des eigenen Solarkraftwerks findet sich ebenfalls auf der Website. Weitere Unterstützung gibt es bei Bedarf von der Energieberatung der Verbraucherzentrale in Bochum, die unter der E-Mail-Adresse bochum.energie@verbraucherzentrale.nrw erreichbar ist.
(19. Juli 2022)