In der Ratssitzung am Donnerstag, 14. Dezember, hat der Rat der Stadt Bochum die gesamtstädtische Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Die Erreichung der Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie Bochum ist eine Gemeinschaftsaufgabe aller gesellschaftlichen Gruppen, Institutionen und Unternehmen. Mit dieser setzt die Stadt Bochum einen Handlungsrahmen für ein zukunftsorientiertes Leben und gegen die Klimakrise.
„Ich freue mich darüber, dass der Rat zugestimmt hat“, sagte Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke. „Jetzt geht unsere Arbeit intensiv weiter.“ Die nun beschlossene Nachhaltigkeitsstrategie beinhaltet konkrete Maßnahmen wie beispielsweise die kommunale Wärmeplanung, Aktionen gegen Lebensmittelverschwendung, Weiterbildungen für Schulen oder die Ausweitung und Einrichtung von Trinkwasserbrunnen. Manches davon wird in Bochum schon lange gelebt, anderes ist neu.
Insgesamt beinhaltet das Programm rund 200 Aktivitäten, die in umfangreicher Zusammenarbeit und Beteiligungsprozessen erarbeitet wurden. Unter großem Engagement von Akteurinnen und Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Verbänden und Vereinen wurden dadurch die 17 Sustainable Development Goals (SDGs), die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, auf Bochum übertragen. Ziel ist es, den Folgen des Klimawandels zu begegnen und das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2035 zu erreichen.
Der Prozess zur Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie begann mit der Ausrufung des Klimanotstands im Sommer 2019. Was zunächst als Fortschreibung der bereits bestehenden Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepte gedacht war, wurde im April 2021 zum Auftrag für die Verwaltung, eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie für Bochum zu erstellen.
Daher wurden der Prozess „Klimaplan Bochum 2035“ mit ökologischen Schwerpunkten und der Prozess „Global Nachhaltige Kommune (GNK) NRW“ mit ökonomischem und sozialem Fokus verknüpft. Entstanden ist das Gesamtgutachten zur Nachhaltigkeitsstrategie, welches die zehn Handlungsfelder einer nachhaltigen Kommunalentwicklung aus den zwei Prozessen vereint. In einem umfangreichen Beteiligungsprozess konnten Bürgerinnen und Bürger dabei mitwirken. Aus diesen Handlungsfeldern ergeben sich mehr als 200 Aktivitäten, die jetzt schrittweise umgesetzt werden. Die Nachhaltigkeitsstrategie funktioniert dabei entlang der Bochum Strategie, die als gesamtstädtischer Handlungsrahmen der Stadt Kompass für eine positive Entwicklung Bochums ist.
Mit dem Ratsbeschluss zur Nachhaltigkeitsstrategie ist zudem ein Starterpaket beschlossen worden mit 22 Aktivitäten, die schnell umgesetzt werden oder teilweise sogar schon laufen. Jährlich sollen weitere 15 bis 30 Aktivitäten aus der Nachhaltigkeitsstrategie angegangen werden.
Zur Einordnung: Die volkswirtschaftliche Untersuchung, welche im Zuge des Gesamtgutachtens erstellt wurde, ergibt eine Investitionskostenschätzung auf Basis von allgemein ermittelten Kennziffern von insgesamt rund 11,2 Milliarden Euro. Diese Kosten verteilen sich über alle Akteursgruppen, Maßnahmen und Investitionen, die mit dem gesellschaftlichen Transformationsprozess verbunden sind. Die voraussichtlichen direkten Kosten für den Haushalt der Stadt Bochum können dem Gutachten nicht entnommen werden und sind abhängig von dem beschlossenen Maßnahmenpaketen, den Fördermitteln und natürlich auch positiven Ergebnisbeiträgen, z.B. aus den Energieeffizienzmaßnahmen, wie unter anderem die Umsetzung von Photovoltaikanlagen auf den öffentlichen Gebäuden.
(15. Dezember 2023)