Der Alt-Oberbürgermeister und Träger des Ehrenrings der ehemaligen Stadt Wattenscheid, Herbert Schwirtz, ist am 7. Januar 2024 im Alter von 94 Jahren gestorben.
Herbert Schwirtz war Wattenscheider mit Leib und Seele. Über drei Jahrzehnte hat er sich für seine Geburtsstadt engagiert – zunächst als Mitglied des Rates der ehemaligen Stadt Wattenscheid, in den er 1961 als damals jüngster Mandatsträger einzog. Nur acht Jahre später wurde er Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion und 1971 schließlich Oberbürgermeister von Wattenscheid. In all den Jahren seines kommunalpolitischen Wirkens hat er viel für „seine“ Stadt und die hier lebenden Menschen erreicht. So fallen in seine Amtszeit etwa die Einrichtung der Fußgängerzone in der Wattenscheider City, die Eröffnung des Heimatmuseums Helfs Hof sowie die Ansiedlung von weit über 100 Betrieben im Rahmen des Strukturwandels von der ehemaligen Bergbau- zur Industriestadt.
1975 wechselte Herbert Schwirtz in die Landespolitik. 15 Jahre lang vertrat er im Landtag von Nordrhein-Westfalen den Wahlkreis Wattenscheid und engagierte sich dort unter anderem als Mitglied des kommunalpolitischen Ausschusses für die Ausweitung der Befugnisse der neu geschaffenen Bezirke sowie die Direktwahl der Bezirksvertreterinnen und -vertreter.
Herbert Schwirtz verkörperte einen aufrechten Demokraten, dessen offene, direkte und gradlinige Art die Menschen zu schätzen wussten. Er stand für seine Überzeugung ein, auch wenn es mal Gegenwind gab. Sein Herzensprojekt war das Ferienlager Wattenscheid im hessischen Mellnau, für das er sich gemeinsam mit seiner Frau in all den Jahren und bis ins hohe Lebensalter engagiert hat. Unzählige Jugendliche haben an den Freizeiten dort teilgenommen und dabei auch erfahren, was gesellschaftliche Haltung bedeutet. Dies zu vermitteln, war Herbert Schwirtz ein wichtiges Anliegen.
Die Stadt verliert mit Herbert Schwirtz eine verdiente Persönlichkeit, die über viele Jahre politische Verantwortung getragen und ein wichtiges Stück Wattenscheider und Bochumer Stadtgeschichte mitgeschrieben hat.
Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
(12. Januar 2024)