Bochum im Jahr 2035: eine klimaneutrale Schwammstadt, die ihre benötigte Energie komplett aus erneuerbaren Quellen gewinnt, und die als nachhaltige Kommune globale Verantwortung übernimmt. Ein handlungsorientiertes Konzept soll den Weg ins Jahr 2035 ebnen, deshalb arbeitet die Stadt Bochum aktuell eine Nachhaltigkeitsstrategie aus. Am Donnerstag, 1. Dezember, fand dazu ein wichtiges Abschlusstreffen im Rahmen des Projekts „Global Nachhaltige Kommune NRW“ (GNK NRW) statt, an dem die Stadt Bochum in der dritten Projektphase als eine von 16 Modellkommunen teilgenommen hat.
Die dritte Phase des Projekts GNK NRW, das die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V. (LAG 21 NRW) mit der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) umsetzt, lief von Juni 2021 bis Dezember 2022. In diesen eineinhalb Jahren hat die Bochumer Steuerungsgruppe – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung und der Stadttöchter sowie engagierten Delegierten aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Hochschulen und der Bürgerschaft – Leitlinien für Bochums Nachhaltigkeitsstrategie entworfen. Sie basieren auf den 17 internationalen Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Beratend begleitet hat den Prozess die LAG 21 NRW, von der die Stadt Bochum im November eine Urkunde für die erfolgreiche Projektteilnahme erhalten hat. Das Besondere an Bochums Engagement: Als bundesweit erste Modellkommune integriert die Stadt Bochum alle zehn Handlungsfelder des GNK-Projekts aus den Bereichen Ökologie, Soziales und Ökonomie in seine Nachhaltigkeitsstrategie. Dazu zählen zum Beispiel die Ziele einer komplett nachhaltigen Verwaltung, nachhaltiger Mobilität und nachhaltiger Quartiere, Ressourcenschutz und Klimafolgenanpassung, nachhaltige Mobilität sowie soziale Gerechtigkeit und zukunftsfähige Gesellschaft. „Bei der Ausarbeitung des Klimaplans haben wir den Fokus zuerst auf ökologische Nachhaltigkeit gelegt. Nun beziehen wir durch unsere Teilnahme am Projekt ‚Global Nachhaltige Kommune NRW‘ zusätzlich Aspekte der wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit in unser Konzept ein. So gelingt es uns, alle zehn Handlungsfelder der Nachhaltigkeitsstrategie Nordrhein-Westfalens zu berücksichtigen“, erklärt Sonja Eisenmann, Leiterin der städtischen Stabsstelle Klima & Nachhaltigkeit.
Beim GNK-Abschlusstreffen im Bochumer Bergbau-Museum hat die Steuerungsgruppe einen Katalog konkreter Maßnahmen zusammengestellt, auf dem die Nachhaltigkeitsstrategie aufbauen soll. So baut die Stadt Bochum die faire und nachhaltige Beschaffung von Dienstbekleidung und Bürobedarf, auf den sie bereits seit Herbst 2021 setzt, weiter aus. Darüber hinaus setzt sich die Stabsstelle Klima & Nachhaltigkeit für die klimagerechte Mobilität im städtischen Fuhrpark ein und engagiert sich in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW für kostenlose Energieberatungen für die Bürgerinnen und Bürger. Nach weiteren Abstimmungsverfahren zwischen den Beteiligten werden die im GNK-Projekt und die im Klimaplan 2035 formulierten Maßnahmen und Aktivitäten final miteinander verknüpft, damit sie bis Mitte des Jahres 2023 als einheitliche Nachhaltigkeitsstrategie vorliegen. Der Ratsbeschluss zur Nachhaltigkeitsstrategie wird ebenfalls im Sommer 2023 erwartet.
(12. Dezember 2022)