Frühjahrs-Stadtputz: Eine Stadt räumt auf

Ganz Bochum war unterwegs, um gemeinsam anzupacken und die Stadt noch sauberer und lebenswerter zu machen – beim zweiten Frühjahrs-Stadtputz am 25. März 2023 stand genau das im Fokus. Mehr als 10.000 Bochumerinnen und Bochumer nahmen in Kleingruppen oder in ganzer Vereinsstärke teil und befreiten Straßen und Grünflächen von Müll. Der Aktionstag ist Teil des Bochum Strategie-Projekts „StadtRaumPflege“.

„Es ist wichtig, dass man schon in frühen Jahren lernt, Müll nicht liegenzulassen. Das muss man auch vorleben!“, sind sich die Eheleute Berger einig. Daher nahmen sie gemeinsam mit ihrem dreijährigen Sohn an der Frühjahrs-Stadtputz-Aktion des „HuiBo-Clubs“ vom USB teil. Rund dreißig Kinder starteten mit ihren Familien trotz Nieselregen motiviert in die Müllsammel-Aktion. Auch Umweltdezernent Dr. Markus Bradtke kam dazu. Die orangenen Müllsäcke füllten sich schnell. Im Waldgebiet rund um den umliegenden Skatepark Markstraße und dem Sportplatz des TV Steinkuhl fand sich überraschend viel Müll. Unterstützung beim Sammeln bekamen die Kinder des „HuiBo-Club“ von Jugendlichen aus dem nahegelegenen Kinder- und Jugendfreizeithaus „JuMa“, die ebenfalls mit Säcken und Zangen loszogen und dabei von Sozialdezernentin Britta Anger und Stadtkämmerin Dr. Eva Maria Hubbert begleitet wurden.

Wie bereits bei der Premiere im Jahr 2019 konnten sich auch dieses Jahr wieder alle interessierten Bochumerinnen und Bochumer im Vorfeld beim USB als Kleingruppe anmelden und sich für die Müllsammel-Aktion mit Materialien ausstatten lassen. Ob auf selbst gewählten Routen oder bei den im Vorfeld geplanten Aktionen von Unternehmen oder Vereinen, die Müllsammlerinnen und -sammler waren im gesamten Stadtgebiet unterwegs und ließen Bochum so kurzerhand in Orange erstrahlen. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch machte gleich an vier verschiedenen Orten Halt, um Bürgerinnen und Bürger beim Müllsammeln zu unterstützen, während Kulturdezernent Dietmar Dieckmann am Bergbaumuseum unterwegs war und Stadtdirektor Sebastian Kopietz die Feuerwehr unterstützte.

Auch Christian Welk war mit seinen zwei Kindern unterwegs beim Stadtputz. Es waren sogar seine Kinder selbst, die unbedingt bei der Aktion mitmachen wollten. „Es ist einfach eine schöne Sache, hier in der Gemeinschaft zusammen ein bisschen was Gutes zu tun“, findet er.

Beim Sammeln selbst waren dann auch gut und gerne mal ein paar Schritte in das Gestrüpp nötig, um an weggeworfene Plastikverpackungen oder Papierreste zu gelangen. Manchmal war auch Teamwork gefragt, wenn größere – und teilweise auch kuriose – Gegenstände gefunden wurden, wie beispielsweise ein großer Autoreifen oder ein beschädigter Plüschteddy, der sich unter Ästen und Blättern versteckte.  

Dass diese Aktion überhaupt zustande kam, ist dem Bochum Strategie Projekt „StadtRaumPflege“ zu verdanken. In seiner Projektlaufzeit von 2018 bis 2021 hat es zahlreiche Meilensteine hervorgebracht, um Bochum zu verschönern. Das Ziel: Saubere und sichere Räume in der Stadt schaffen. Dazu gehören vor allem gepflegte Grünanlagen und Wohnquartiere sowie eine saubere Innenstadt. Damit das auch realisierbar ist, waren bei diesem Projekt neben Christian Kley, Geschäftsführer des USB und Leiter des Projekts, auch zahlreiche Mitarbeitende aus anderen städtischen Unternehmen beteiligt.

So zählen zu den Meilensteinen des Projekts unter anderem die Einstellung von vier Abfallkontrolleurinnen und -kontrolleuren, die Erneuerung des Gehwegs an der Ferdinandstraße sowie die Errichtung von Unterflurstandplätzen für Altglas in sechs Stadtbezirken. Dass die Projektlaufzeit bereits seit längerer Zeit vorbei ist, heißt jedoch nicht, dass die eingeführten Maßnahmen nicht auch nach Projektende weitergeführt werden. Erst im April eröffnete der 16. Bücherschrank des USB am Werner Hellweg. Sechs davon konnten mit Mitteln aus der StadtRaumPflege realisiert werden.

Die hohe Teilnehmenden-Zahl beim Frühjahrs-Stadtputz zeigt, dass die Philosophie des Projekts weiterläuft und Anklang findet. Bereits 2019 sammelten 8.000 Bochumerinnen und Bochumer erstmals gemeinsam Müll. Die Aktion war erfolgreich und sollte in den drauffolgenden Jahren erneut stattfinden. Corona jedoch machte der Planung einen Strich durch die Rechnung, sodass der große Aktionstag ausfiel, sich jedoch jede und jeder als Kleingruppe anmelden und Müll sammeln konnte.

Familie Berger hielt am Ende ihrer Sammelaktion beim diesjährigen Frühjahrs-Stadtputz zwei volle orangene Säcke in den Händen und war damit sichtlich zufrieden. Bei der Abschlussveranstaltung auf dem Rathausvorplatz konnten sie sich schließlich gemeinsam mit anderen fleißigen Helferinnen und Helfern mit Erbsensuppe und Getränken stärken.

Insgesamt kamen laut USB rund 30 Tonnen gesammelte Abfälle zusammen. Mit 25 Fahrzeugen war der USB im Einsatz, um im Anschluss alle Müllsäcke im gesamten Stadtgebiet einzusammeln. Damit war die diesjährige Frühjahr-Stadtputz-Aktion wieder ein voller Erfolg. Im nächsten Jahr ist die dritte Ausgabe geplant.

Herausgehobener Text: 10.000 Teilnehmende, 30 Tonnen gesammelter Müll und viel Engagement: Das sind die Eckpunkte des Frühjahr-Stadtputzes 2023