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Aktuelles zur Bochum Strategie

Auf dem Weg durch das Haus des Wissens

So soll das "Haus des Wissens" aussehen. (Quelle: CROSS Architecture)

Aktuelles zur Bochum Strategie

Wissen, Kultur, Begegnung – das alles wird das zukünftige „Haus des Wissens“ gegenüber vom Historischen Rathaus mitten in der Bochumer Innenstadt vereinen. Bereits seit 2020 in Planung, durch das gleichnamige Projekt der Bochum Strategie, wird das ehemalige Telekomgebäude voraussichtlich 2026 komplett saniert als neue Heimat der Zentralbücherei, der Volkshochschule sowie dem Wissensverbund UniverCity eröffnet.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist das „Haus des Wissens“ aber vor allem eins: eine Baustelle. 2022 starteten die Bauarbeiten, seit 2023 liegt der Fokus auf der Sanierung und Entkernung sowie der Vergrößerung des Gebäudes, schließlich soll das Haus von 6.000 auf rund 11.500 Quadratmeter Nutzfläche wachsen. Trotz der Sanierung wird die Fassade des fast 100-jährigen Gebäudes beibehalten. Der zukünftige ebenerdige Eingang macht das Gebäude darüber hinaus auch barrierefrei. Grund genug einen Blick auf den aktuellen Stand der Baustelle zu werfen. Eine Gruppe von Fotografinnen und Fotografen sowie Content Creatorinnen und Creatorn warf im Februar bei einem „Insta-Walk“ einen Blick hinter die Kulissen des „Haus des Wissens“. Die 15 Teilnehmenden hatten sich im Vorfeld über den städtischen Instagram-Kanal für das Event beworben.

Die Teilnehmenden des Insta-Walks erhielten eine exklusive Führung über die Baustelle des künftigen Haus des Wissens. (Quelle: Stadt Bochum)

Ausgestattet mit Schutzhelmen und Sicherheitsschuhen ging es für die Teilnehmenden auf die Baustelle, um Etage für Etage fotografisch und filmisch zu erkunden. Nicht selten waren die Motive liegengelassene Hammer, vergessene Handschuhe, zerschmetterte Rohre oder auch Reste vom Abbruch. Hier und dort erinnerte die Baustelle tatsächlich an einen Lost Place. Doch auch der Blick durch das offene Dach und Fenster bot den kreativen Köpfen neue Perspektiven, die sie nicht jeden Tag haben. „Als Fotograf habe ich versucht, schon kleine Details im Rohbau festzuhalten,“ erzählt Content Creator David Nienhaus, besser bekannt als @ruhrpoet auf Instagram. „Auch, wenn es tatsächlich etwas abstrakt ist und ein bisschen Fantasie nötig war, so war es doch spannend zu sehen, dass hier ein Ort durch die Kraft von Muskeln und Menschen entsteht, an dem später Geist, Gehirn und Glück gefördert und bedient werden.“

Bereits auf der Bürgerkonferenz 2017 war der Wunsch aufgekommen, einen Ort der Begegnung und des Austausches in Bochum zu etablieren. Mit dem Ratsbeschluss zum Rückbau des Bildungs- und Verwaltungszentrums hinter dem Rathaus, in dem sich aktuell noch die Zentralbücherei und die Volkshochschule befinden, musste ein passendes Gebäude gefunden werden, das zukünftig diese Institutionen beheimaten kann. Doch in das „Haus des Wissens“ ziehen nicht nur Einrichtungen der Stadt, sondern es soll darüber hinaus auch ein Treffpunkt für Wissensaustausch, Bildung und Partizipation sein. Ob bei Kursen der Volkshochschule, beim Stöbern in der Zentralbücherei oder beim Schlendern durch die geplante Markthalle mit den unterschiedlichsten Ständen – das „Haus des Wissens“ soll alle Menschen ansprechen. „Hier entsteht ein offener, großstädtischer, hoch digitalisierter Begegnungsort, der Maßstäbe für das lebenslange Lernen, Erleben und Erfahren setzen soll. Damit ist das Haus des Wissens ein einzigartiger Ort in Bochum“, erzählt Projektleiterin Britta Freis.

Lichtinstallationen und ein Live DJ-Set ließen die Baustelle kurzfristig zu einem Event-Ort werden. (Quelle: Stadt Bochum )

Ein Highlight wird die geplante parkartige Dachbegrünung, die bei schönem Wetter zum Verweilen einlädt. Wer möchte nicht bei Sonnenschein hoch oben über der Stadt seine Mittagspause verbringen? Oder ein gutes Buch lesen? Damit wird eine neue, moderne, aber auch unkonventionelle grünen Oase geschaffen.

2018 kaufte die Stadt das leerstehende Telekomgebäude und fand mit Hilfe eines Architektenwettbewerbs die beste Idee für die geplante Umsetzung. Den Zuschlag bekam die Firma CROSS Architecture aus Aachen. Das gesamte Projekt kostet die Stadt rund 153 Millionen Euro. Eine Förderung erhält die Stadt sowohl vom Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit 7,85 Millionen Euro sowie durch weitere öffentliche Geldern.

Gerade auch mit Blick auf das Husemannkarree und dem dann neugestalteten Husemannplatz reiht sich das „Haus des Wissens“ in die zukünftige Entwicklung der Bochumer Innenstadt ein. Nicht umsonst vergab das polis Magazin 2023 den Polis Award für die Kategorie „reaktivierte Zentren“ an das Projekt „Haus des Wissens“.

Auch wenn das Gebäude aktuell noch entsteht, finden schon jetzt Veranstaltungen durch das „Haus des Wissens“ statt. In diesem Jahr steht das Thema Klimawandel im Mittelpunkt – von Bastelkursen für Insektenhotels, über Exkursionen der Volkshochschule in die Natur bis hin zu Ringvorlesungen in Kooperation mit dem UniverCity-Netzwerk. „Wir möchten damit einen Vorgeschmack auf das geben, was ab 2026 im „Haus des Wissens“ zu erwarten ist“, berichtet Britta Freis.

Dass das „Haus des Wissens“ eine besondere Location in der Stadt sein wird, da waren sich alle Teilnehmenden des Insta-Walks einig, als sie bei Snacks und Lounge-Musik von DJ Jan Mooren den Abend ausklangen ließen. „Die DJ-Session hat auf jeden Fall schon Vorfreude geweckt auf das, was bald hier stattfinden kann. Vielleicht ja auch auf dem begrünten Dach!“, freut sich David Nienhaus. Ob Live-Musik, Lesung oder Vortrag – das „Haus des Wissens“ zeigt schon jetzt sein Potenzial, als einer der spannendsten Begegnungsorte der Stadt. 

Britta Freis ist promovierte Sozialgeographin und arbeitet seit 2019 bei der Stadt Bochum als Leiterin des Projektbüros für das „Haus des Wissens“ sowie des gleichnamigen Bochum Strategie-Projektes und ist somit mitverantwortlich für den reibungslosen Projektablauf.