„Leben im Park“ ist das Leitbild für die wohnbauliche Entwicklung der Brachfläche der ehemaligen Trasse der Rheinischen Bahn in Wattenscheid-Günnigfeld.
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Das städtebauliche Konzept wurde vom Architekturbüro Vervoorts & Schindler im Auftrag der Hildesheimer Unternehmensgruppe Lietmeyer vorgelegt.
Rund 150 Wohneinheiten im frei finanzierten sowie öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau sollen zwischen Steinhausstraße und Günnigfelder Straße - direkt am geplanten Radschnellweg RS1- in einem gemischten Wohnquartier entstehen.
Das Konzept wurde im Rahmen eines Investorenauswahlverfahrens in 2021 erarbeitet, das durch die damalige Flächeneigentümerin Deutsche Bahn AG in Abstimmung mit der Stadt Bochum durchgeführt worden war. Ziel war es, ein geeignetes städtebauliches Konzept mit passendem Kaufpreisangebot für die Flächen an der Steinhausstraße und beidseits des geplanten RS1 zu erhalten. Grundlage für das städtebauliche Konzept war die von der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft beauftragte städtebauliche Rahmenplanung, die im Jahr 2019 fertiggestellt und der Politik vorgelegt wurde.
Ein Beratungsgremium aus Vertreterinnen und Vertretern der Deutsche Bahn AG, der Politik und der Verwaltung der Stadt Bochum hat im Oktober 2021 einstimmig das städtebauliche Konzept des Architekturbüros Vervoorts & Schindler Architekten aus Bochum favorisiert, das von der Hildesheimer Immobilienunternehmensgruppe Lietmeyer eingereicht wurde. Der Vorstand der Deutschen Bahn folgte der Empfehlung. Die Fläche wurde daraufhin noch im Dezember 2021 an die Lietmeyer Unternehmensgruppe verkauft.
Um eine soziale Mischung zu fördern, sieht das Konzept 50 Wohngebäude für unterschiedliche Zielgruppen vor. In den 20 Mehrfamilienhäusern mit drei Vollgeschossen plus Staffelgeschoss sind 120 Wohneinheiten mit Wohnungsgrößen von 52 bis größer als 82 qm vorgesehen. Weiterhin sind 14 Doppelhäuser, zehn Reihenhäuser und sechs Stadtvillen mit zwei Vollgeschossen plus einem Staffelgeschoss geplant. Alle Gebäude haben Flachdächer. Mit 30 Prozent ist der Anteil an Sozialwohnungen höher als der von der Stadt Bochum geforderte Mindestanteil von 20 Prozent.
Grünstrukturen sind ein wichtiger Bestandteil des Konzepts. Durch die Anlage der verspringenden Mehrfamilienhäuser in Form von Solitärgebäuden an der Steinhausstraße entsteht eine urbane Parklandschaft, die an das Grün des östlich angrenzenden Kruppwaldes anknüpft. Gleichzeitig wird für eine Luftdurchlässigkeit gegenüber der geschlossenen Bestandsbebauung auf der anderen Straßenseite gesorgt. Es entstehen großzügige private Freisitze als Terrassen, Balkone und Dachterrassen in Ost-, West- und Südausrichtung. Für alle Zielgruppen und zur Förderung der Gemeinschaft im Quartier werden die gemeinschaftlichen Freiflächen in unterschiedliche Themenbereiche gegliedert: Spiel- und Obstwiesen, Bereiche für Urban Gardening, Grill- und Spielplätze. Der Anteil versiegelter Flächen ist vergleichsweise gering.
Den Anforderungen an eine wassersensible Stadtentwicklung wird durch die Anlage von Retentionsflächen und Gründächern Rechnung getragen. Die Bebauung soll ökologische Anforderungen erfüllen.
Das neue Wohngebiet soll wenig durch Autos geprägt sein. Ein Großteil der erforderlichen Stellplätze wird platzsparend unterirdisch in einer Tiefgarage unter den Mehrfamilienhäusern untergebracht. Das ermöglicht mehr Aufenthaltsqualität. Der Radverkehr wird gefördert, indem oberirdische und unterirdische Fahrradstellplätze sowie Ladestationen für E-Bikes zur Verfügung gestellt werden.
Das städtebauliche Konzept wird derzeit in Abstimmung zwischen der Stadt Bochum und der Unternehmensgruppe Lietmeyer unter Einbindung der Öffentlichkeit weiterentwickelt.
Vom 30. Mai bis zum 28. Juni wurde bereits im Vorfeld der Aufstellung eines Bebauungsplans die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt.
Im Juni hatten interessierte Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, sich im Rahmen einer Veranstaltung zu informieren sowie Hinweise und Ideen für die weitere Planung einzubringen. Der Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans ist für 2023 vorgesehen.
Eine Vorabvermarktung findet derzeit noch nicht statt, daher bittet der Investor, von etwaigen Anfragen in dieser Richtung abzusehen.