Johann Ehrenfried Honigmann (1775 bis 1855) arbeitete unter Johann Friedrich Conrad Niemeyer als Markscheider beim Oberbergamt Wetter. Als eine seine ersten Arbeiten dort fertigte er die "Charte der Steinkohleflöze in der Grafschaft Marck" im Maßstab 1:20.000 an. Es handelt sich um eine verkleinerte Zusammensetzung der Inhalte der Revierkarten von Niemeyer.
Das Original der Honigmann-Karte befindet sich in der Ausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum. Die großflächige Karte hat eine Größe von etwa 1,70 m mal 0,85 m. Abgebildet wird in Ost-West-Ausrichtung die gesamte Stadt Bochum, im Norden endet die Darstellung etwa in Grumme, im Süden geht die Karte bis weit in den heutigen Ennepe-Ruhr-Kreis. Die Karte ist nicht genordet, sondern folgt wie die Niemeyer-Karten den Hauptflözrichtungen in nordöstlicher Richtung.
Noch mehr wie bei den Niemeyer-Karten tritt bei dieser Karte die Bergbau-Thematik hinter die topografischen Darstellungen zurück. Besonders auffällig ist die Geländedarstellung, die durch markante Schraffen sehr plastisch wiedergegeben wird. Ansonsten entsprechen die Inhalte im Wesentlichen den Niemeyer-Karten in leicht generalisierter Form.
Honigmann wechselte später zum Bergamt Essen, wo er eine sehr bekannt gewordene Karte von Essen und Werden im Maßstab 1:5.000 erarbeitete. Diese ist als Nachdruck im historischen Stil bei der Stadt Essen erhältlich.